Mit dem Fortschreiten der digitalen Technologien wird die Verbindung zwischen Mensch und Maschine immer enger. Über den Zugang zu Informationen hinaus sind Menschen und technische Systeme nun gemeinsam an der Steuerung, Verwaltung und Erlernung komplexer Prozesse beteiligt. Eine effektive Interaktion zwischen Menschen und sogenannten cyber-physischen Systemen ist daher eine wichtige Voraussetzung für die Teilhabe an der Gesellschaft – unabhängig von Alter oder körperlichen Fähigkeiten.

In diesem Zusammenhang bietet Mixed Reality (MR) ein großes Potenzial als immersives und zugängliches Lernmedium. Durch die Kombination realer und virtueller Elemente kann MR das Erlernen komplexer motorischer Fähigkeiten auf völlig neue Weise unterstützen. In unserer aktuellen Studie am CeTI untersuchen wir dieses Potenzial am Beispiel des Jonglierens. Jonglieren ist eine anspruchsvolle motorische Aufgabe, die präzises Timing, räumliches Vorstellungsvermögen und eine ausgeprägte Hand-Augen-Koordination erfordert – und damit ein idealer Testfall für die Untersuchung des motorischen Lernens ist.

Ziel der Studie

Für die Studie haben wir eine neuartige Mixed-Reality-Lernumgebung entwickelt, die die Teilnehmenden durch drei Lernphasen führt und sie während des gesamten Prozesses individuell unterstützt. Das System ermöglicht es den Benutzenden, gleichzeitig mit realen und virtuellen Objekten zu interagieren, und bereichert die Lernerfahrung durch visuelle, akustische und haptische Rückmeldungen. In einigen Szenarien erhalten die Teilnehmenden taktile Hinweise über intelligente Handschuhe, um ihre Bewegungen zu unterstützen.

Das Ziel der Studie ist es, zu untersuchen, wie diese MR-basierte Lernumgebung den Erwerb von Jonglierfähigkeiten beeinflusst. Wir interessieren uns insbesondere für:

  • wie haptisches Feedback das Lernen und die Benutzererfahrung beeinflusst,

  • wie effektiv personalisierte Tutorials bei der Unterstützung des motorischen Lernens sind,

  • und wie sich MR-basiertes Training im Vergleich zum herkömmlichen Jongliertraining darstellt, einschließlich seiner Vorteile und Grenzen.

Teilnahme auf einen Blick

  • Benötigte Zeit: ca. 4 Stunden

  • Wer kann teilnehmen:

    • gesunde Erwachsene ohne vorherige Jongliererfahrung

    • zwischen 18 und 45 Jahre alt

    • flüssige Deutschkenntnisse (in Wort und Schrift)

    • Normale oder korrigierte Sehkraft (z. B. Brille oder Kontaktlinsen)

    • Rechtshänder:in

  • Vergütung:

    • 12 € pro Stunde oder Kurskredit (Teilnehmerstunden)

Ab Januar suchen wir Teilnehmende für dieses Lernexperiment, bei dem moderne Motion-Capture-Technologien, Mixed Reality und haptisches Feedback zum Einsatz kommen. Die Ergebnisse werden zu einem besseren Verständnis darüber beitragen, wie immersive Technologien das Erlernen von Fähigkeiten in zukünftigen Mensch-Maschine-Interaktionsszenarien unterstützen können.

Anmeldung per E-Mail: studie.jonglieren@tu-dresden.de

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